Saarlooswolfhond in Warstein

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Die Generalisierte progressive Retina Atrophie (gPRA)

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese Krankheit erstmals in Europa bei den Gordon Setter erkannt und beschrieben. Die generalisierte PRA ist eine vererbte Augenkrankheit bei vielen Hunderassen - auch beim Saarloos. Sie führt fortschreitend zur Erblindung des betroffenen Hundes. Bei dieser Augenerkrankung liegt eine Erkrankung der Netzhaut (Retina) vor, welche sich auf der Innenseite des hinteren Augapfels befindet und die Sehzinneszellen (Stäbchen & Zapfen) enthält. Normalerweise absorbieren die sogenannten Photorezeptorzellen das durch die Augenlinse gebündelte Licht und verwandeln dieses durch chemische Reaktionen im Gehirn in ein wahrnehmbares Bild. Bei der gPRA hingegen gehen normalerweise zuerst die Stäbchen zugrunde und im späteren Krankheitsverlauf die Zapfen. Bei allen Hunderassen treten folgende Erkrankungssymptome auf:

Von der gPRA gibt es verschiedene Formen, welche sich bei den einzelnen Rassen durch den unterschiedlichen Krankheitsbeginn und durch die Krankheitsdauer von Beginn bis zur Blindheit unterscheiden. Hunde mit frühem Erkrankungsbeginn sind Collie, irischer Setter, norwegischer Elchhund sowie Zwergschnauzer. Bei diesen Hunderassen wird eine Erkrankung durch die veränderte oder gehemmte Entwicklung der Sehzellen verursacht. Hunde mit späterem Erkrankungsbeginn sind Zwergpudel, der englische sowie amerikanische Cocker Spaniel und der Labrador Retriever. Anlageträgern sieht man in ihrer frühen Entwicklung diese Erkrankung nicht an. Diese Erkrankung zeigt sich bei diesen Rassen erst nach der Geschlechtsreife.

Ausführlicher Bereicht zum PRA-Projekt siehe hier

Zur Problematik:

Beim Saarlooswolfhund vererbt sich die PRA rezessiv, d. h. Nachkommen müssen sowohl vom Vater als auch von der Mutter ein defektes Gen bekommen haben, um an der PRA zu erkranken. Die Hunde können sein:

Das Problem ist aber, dass man einem gesunden Hund nicht ansehen kann, ob dieser das defekte Gen in sich trägt (also PRA-Träger ist) und dementsprechend weitervererben kann. Zur Zeit sieht es so aus, dass man nur PRA-Träger identifizieren kann, wenn bei einem ihrer Nachkommen die Krankheit diagnostiziert wird.

Solange also noch kein entsprechender Gen-Test zur Verfügung steht, sollten alle Hunde regelmäßig (1 mal jährlich) untersucht werden und auch nur in der Zucht eingesetzt werden, wenn sie PRA-frei sind.