Saarlooswolfhond in Warstein

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Vom Welpen zum erwachsenen Hund

Da wir unseren ersten Saarlooswolfhund bekamen, als er schon fast 4 Monate alt war und sich daraus für uns einige Probleme ergaben (die sich jedoch in Laufe der Zeit gelegt haben), kann ich jedem nur empfehlen, den Welpen so schnell wie möglich zu sich nach Hause zu holen. Jedoch sollte der Welpe mindestens 7 Wochen alt sein (oft lese ich, dass einige Züchter ihre Welpen in diesem Alter abgeben, da zu diesem Zeitpunkt oft die Wurfabnahme durch den jeweiligen Vereinszuständigen stattgefunden hat). Im Idealfall ist der Welpe zwischen 8 und 9 Wochen alt.

Um den Welpen bei der Umstellung zu helfen und über den Verlust seiner Mutter sowie Geschwister hinwegzuhelfen, sollten sich die neuen Besitzer in den ersten Wochen besonders viel Zeit für den Welpen nehmen. Doch damit ist nicht gemeint, dass man den Welpen machen lässt, was er will - vielmehr sollte man in dieser Zeit durch altersgerechte Spiele dem Welpen schon bestimmte Dinge beibringen. Einige Beispiele:

  1. Wegnehmen vom Spielzeug, ohne das der Welpen knurrt oder nach der Hand schnappt (hilfreich kann hier z. B. ein Tauschgeschäft sein, wo der Welpe zwar sein Spielzeug verliert, aber vielleicht etwas Besseres wie z. B. ein Leckerchen bekommt)
  2. Abbruch des Spiels durch den Menschen, wenn der Welpe ein unerwünschtes Verhalten gezeigt hat. Dadurch lernt der Welpe, dass sich bestimmte Verhaltensweisen nicht lohnen.

Um ihn auch von Anfang an den ihm zugehörenden Platz zuweisen zu können, ist es hilfreich, die erste Zeit bei den Welpen zu nächtigen. Dadurch fühlt er sich nicht allein. Auch ist es möglich, den Welpen Schritt für Schritt seinen Schlafplatz zuzuweisen, indem man den Abstand zwischen den Besitzern und den Welpen nach und nach erhöht - bis schließlich der Welpe an dem Ort liegt und vor allem liegen bleibt, den man als Besitzer ausgesucht hat. Hilfreich kann hier auch ein ausrechend großer Zimmerkennel oder eine große Transportbox sein. Nach recht kurzer Zeit (vorausgesetzt, der Welpe verbindet eine solche Box mit etwas Positives) akzeptiert der Welpe dies als seinen Platz. Persönlich kann ich auch dazu sagen, dass es auch möglich sein kann, dass sich der Welpe in diese Box zurückzieht, wenn er seine Ruhe haben möchte. Ein weiterer Vorteil einer solchen "Höhle" ist, dass der Welpe sich recht schnell bemerkbar macht, wenn er sich lösen muss, da normalerweise das eigene Lager nicht verunreinigt wird (erkennen kann man es sehr schnell, da der Welpe u. a. anfängt zu schnüffeln und unruhig wird).

Bei der Fütterung des Welpen sollte man darauf achten, dass er möglichst mehrere kleine Mahlzeiten bekommt. Eine Möglichkeit wäre z. B. morgens, mittags, nachmittags und abends. Da sich Welpen auch recht schnell nach den einzelnen Mahlzeiten lösen müssen, sollte man nach den einzelnen Mahlzeiten einen kleinen Spaziergang machen. Dieser Spaziergang erledigt sozusagen 2 Fliegen mit einer Klappe:

  1. der Welpe lernt seine Umgebung kennen und gewöhnt sich somit an die verschiedenen Umweltreize wie Geräusche, Gerüche, Menschen, etc.
  2. der Welpe lernt, wo er sich lösen kann und wird mit der Zeit Stubenrein

Um auch spätere Schäden am Skelett des Hundes zu vermeiden, sollte auch darauf geachtet werden, dass der Welpe nicht zu schnell wächst oder Übergewicht bekommt. Einen langsamen und natürlichen Wachstumsprozess kann man unterstützen, indem man sowohl den Eiweißgehalt (Proteine) als auch die Dosierung von Vitamin A im Auge behält, da sowohl ein erhöhter Eiweißgehalt als auch eine hohe Dosierung von Vitamin A den Wachstumsprozess anregen. Bei Unsicherheiten sollte man sich auf keinen Fall davor scheuen, einen Tierarzt oder dem Züchter nach der richtigen Fütterung des Welpen zu fragen.

Erziehung und Ausbildung:

Obwohl uns die Züchterin unseres ersten Saarlooswolfhundes stets geraten hat, mit ihm nach einer gewissen Eingewöhnungszeit die Welpenschule und später die Hundeschule zu besuchen, haben wir - so eigensinnig wie wir nun mal sind - nicht darauf gehört. So kam es, dass Bojan nie eine Welpengruppe besucht hat oder regelmäßig in der Hundeschule "erzogen" wurde. Gerademal einen etwa 8-Wöchigen Lehrgang besuchten wir mit Bojan. Dennoch entwickelte sich Bojan zu einem Hund, der sehr gut mit anderen Hunden zurechtkam - mit Rüden und Hündinnen, Riesen und Zwergen, Alten und Jungen. Auch lernte Bojan ohne Hundeschule die Kommandos "Sitz" und "Platz" sowie das "Bei Fuß". Das "Komm" hingegen hat Bojan nie richtig gelernt - er liebte seine Freiheit. Doch gerade in einer Zeit wie die Unsrige sollten all diese Grundkommandos das A und O der Hundeerziehung sein und dem Hund beigebracht werden. Deshalb kann ich heute jedem Saarloos-Interessenten empfehlen, mit dem Welpen eine Welpengruppe zu besuchen und zu gegebener Zeit auf einen Ausbildungsplatz mit dem Beibringen der entscheidenden Kommandos zu beginnen - besonders wenn man selbst merkt, dass man allein nicht weiterkommt.

Weiteres folgt noch.